Die Verpackung von Waren war ursprünglich dazu gedacht, den Inhalt vor äußeren Einwirkungen zu bewahren. Einfache Schutzhüllen oder Papiertüten, Tonkrüge oder Holzfässer erfüllten diesen Zweck und keinen anderen.
Heute steckt mehr hinter einer Verpackung als der reine Schutz des Inhaltes. Es gibt Verpackungswelt und eine Verpackungsindustrie – Verpackung ist zu einem multifunktionalem Marketinginstrument geworden.
Natürlich bleibt der ursprüngliche Sinn und Zweck bestehen, aber Verpackung ist mehr geworden. Verpackung ist Information, ist Marketing und ruft beim Käufer ein Premiumerlebnis hervor. Auch die Ansprüche, die Verbraucher an eine Verpackung stellen haben sich mit der Weiterentwicklung der Verpackungsmöglichkeiten stark verändert. Konsumenten wollen benutzerfreundliche Verpackung, die nicht die Umwelt schadet und nachhaltig ist. Überwiegend wird vom Verbraucher Wert auf recyceltes Material gelegt, das biologisch abbaubar ist (beispielsweise aus Bambus oder Pilzmyzel).
Unternehmen können sich mit der Art der Verpackung ein großartiges grünes Image schaffen und die Marke damit verknüpfen. Außerdem wächst die Bedeutung des Branding und des Designs. Die Verpackung wird zum fest verflochtenen Teil der Markenidentität – man denke nur unter anderem an große Getränkemarken, die weltweit ihren sofortigen Wiedererkennungswert haben.
Einfluss auf Kaufentscheidungen
Psychologie
Die Verkaufspsychologie bestätigt die immense Anziehungskraft von Verpackungen – Käufer können in ihrer Aufmerksamkeit gefesselt werden. Eine Rolle dabei spielen Formen, Grafiken, Farben.
Neben den visuellen Reizen hinterlässt die Verpackung auch einen haptischen Eindruck: Wie fühlt sich die Verpackung in der Hand an? Welche Oberflächenstruktur hat die Verpackung? Ist die Verpackung praktisch und ergonomisch?
Verpackung als Botschaft und Informationsträger
Die Verpackung ist der ideale Informationsträger und bietet auf den Flächen Platz für Beschriftungen, Logos und Grafiken. Gerade bei Lebensmittelverpackungen sind Informationen für die Verbraucher direkt vermittelbar. Transparente Angaben zu den Nährwerten und der Verwendung lassen sich auf der Verpackung unterbringen. Bei Kosmetikverpackungen sind es die Pflegetipps und Inhaltsstoffe. Und besonders fallen die Verpackungen von Spielzeug aus: bunt und kinderfreundlich. Hinter jeder Verpackungsgestaltung steckt eine Verkaufspsychologie.
Transportverpackung

Sehen wir uns Transportverpackung an, so liegt der Fokus bei dieser auf anderen Werten. Transportverpackung soll sicher sein, Schutz bieten vor Stößen oder Vibrationen, während der Beförderung. Empfindliche Produkte werden zum Beispiel mit Luftpolsterfolie gesichert.
Bei der Transportverpackung spielt die effiziente Raumnutzung und Stapelfähigkeit eine Rolle. Denn dann lassen sich die Transportmittel optimal belegen. So können mit Stapelkartons, Paletten oder Container die Laderaumkapazitäten effizient ausgenutzt werden.
Je nach Beförderungsmittel (Flugzeug, Schiff, Güterzug oder LKW) muss die Transportverpackung bestimmten Anforderungen entsprechen. Bei einem Transport auf dem Schiff, müssen beispielsweise die Seefrachtcontainer gut geschützt vor Feuchtigkeit und salziger Luft sein.
Spezialverpackung
Zum Schluss sei noch Spezialverpackung in die Reihe der Verpackungen gestellt, die besondere Anforderungen erfüllt. Je nach Einsatzgebiet muss die Verpackung extrem empfindliche oder gefährliche Güter schützen. Ein Beispiel aus der Praxis sind sicherheitsgeprüfte Behälter für Chemikalien.
Individuelle Verpackungen sind Spezialverpackungen, da diese maßgefertigt werden. Beispielsweise muss die Schaumstoffeinlage für Elektronikgeräte passgenau sein oder Güter müssen gekühlt oder vor Sonneneinstrahlung (UV-Licht) geschützt werden. Wer online Lebensmittel bestellt, empfängt diese in speziellen Styroporbehältern, die – je nach Lebensmittel – mit Stickstoffpolster auf -30° Grad runtergekühlt sind. Wiki und FAQ für mehr Informationen aus der Verpackungswelt.
Innovationen und Trends
Im Trend bei Verpackungen liegen das sogenannte Smart Packaging. Das Besondere daran sind interaktive Elemente. Beispielsweise der QR-Code oder AR-Elemente liefern nach Interaktion des Nutzers weiter Informationen. So hat sich unter anderem der QR-Code auf Weinflaschen für Weinkenner und -genießer nützlich gemacht, die beim Scannen des Codes auf eine virtuelle Weintour geführt werden.
Ein weiterer Trend sind Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen, die biologisch abbaubar bzw. kompostierbar sind. Dazu gehören Verpackungen aus Zellstoff oder Maisstärke.
Beliebt sind minimalistische Verpackungen und nachhaltige Designs. Hintergrund ist der reduzierte Materialeinsatz und die gleichzeitige Konzentration und Reduktion auf das Wesentliche. So verzichtet manche Produkthersteller auf zusätzliche Kunststofffolien oder Kunststoffpolsterungen.
Fazit
Verpackung hat neben der Schutzfunktion weitere Dimensionen gewonnen. Verpackung ist Innovation, Kreativität, Marketinginstrument und entscheiden für den Markterfolg. Moderne Verbraucher bevorzugen Trends zu nachhaltiger und intelligenter Verpackung. Verpackungshersteller stehen vor einem gewaltigen Spagat und müssen Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und Funktionalität auf einen Streich meistern.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)